Schon seit einiger Zeit können Nutzer auch über Facebook deine Produkte finden. Über diese gelangen sie von deiner Unternehmensseite aus auf den entsprechenden Artikel in deinem Shop.
Den Kaufprozess will Facebook jetzt noch einfacher gestalten: mit Facebook Shops.
Welche Möglichkeiten dir das bringt und was das für die Zukunft von Online-Shops und Marktplätzen bedeutet, erfährst du hier.
Bisher kannst du Produkte in deine Unternehmensseite einbinden. Über den Reiter Shop werden die Produktbilder und der entsprechende Preis angezeigt.
Durch einen Klick auf den jeweiligen Artikel bekommen deine Nutzer dann eine kurze Beschreibung. Außerdem haben sie die Möglichkeit, das Produkt zu teilen oder für später zu speichern. Wenn sie sich entscheiden, sofort zu kaufen, werden sie dann auf deinen Shop weitergeleitet.
Mit Facebook Shops kannst du deine Produkte ganz ohne Weiterleitung verkaufen – direkt auf Facebook. Das ist besonders für kleine Unternehmen interessant, die nicht die Möglichkeit haben, einen kompletten Online-Shop einzurichten.
Aber auch große Unternehmen dürfen sich angesprochen fühlen, denn es gibt kein Produkt-Limit. Du kannst dein ganzes Sortiment auf Facebook vertreiben, egal wie groß es ist.
Facebook macht damit aus einer bloßen Shopping-Option eine ganze E-Commerce-Infrastruktur.
Die Anpassung war schon seit geraumer Zeit geplant. Weil aber viele Unternehmen mit den Folgen der Corona-Pandemie zu kämpfen haben, hat Facebook die Arbeit beschleunigt. Das gab CEO Mark Zuckerberg per Video auf seinem offiziellen Facebook-Profil bekannt.
Verfügbarkeit
Deutschland gehört zu den ersten Ländern, in denen Facebook Shops verfügbar ist. Da sich die Neuheit allerdings noch in der Rollout-Phase befindet, kann noch nicht jeder einen Shop erstellen.
Seit dem 19.05.2020 werden Funktionen für einige Unternehmen nach und nach zur Verfügung gestellt. Wahrscheinlich wirst du dich also noch etwas gedulden müssen.
Weiterführende Informationen dazu erhältst du auf der offiziellen Facebook-Business-Seite.
Kosten
Die Erstellung eines Facebook Shops soll für Unternehmer kostenlos sein. Lediglich in Bezug auf Bezahlfunktionen werden Kosten fällig. Damit will man die entstehenden Kosten decken. Zuckerberg geht außerdem davon aus, dass die Einnahmen für Facebook über die Werbe-Funktionen steigen werden.
Individualisierung
Deinen Facebook-Shop kannst du optisch an deine Marke anpassen. Mit Farbakzenten und deinen eigenen Bildern kannst du deinen Auftritt individualisieren. Du musst keineswegs deinen Wiedererkennungswert einbüßen.
(In unserem Blogbeitrag XY kannst du übrigens erfahren, wie du ansprechende Produktfotos erstellst, die du dann für deinen Facebook-Shops nutzen kannst.)
App-übergreifend
Alle zu Facebook gehörenden Apps bilden zusammen ein geschlossenes E-Commerce-System. Dein Shop ist sowohl von Facebook als auch von Instagram aus zu erreichen. Auch Änderungen werden automatisch auf beiden Plattformen umgesetzt.
Wenn deine Nutzer also bei Instagram ein Produkt in den Warenkorb gelegt haben, können sie den Kaufprozess auch über Facebook beenden.
Außerdem bist du als Händler über jede Plattform direkt erreichbar – ob nun über Facebook-Messenger, Instagram-Nachrichten oder Whatsapp.
Augmented Reality
Einer der wenigen Nachteile beim Online-Shopping ist, dass man die Produkte nicht anprobieren kann. Auch hier hat Facebook an einer Lösung gearbeitet: Augmented Reality (erweiterte Realität).
Mit der Kamera sollen Nutzer Produkte und Realität zusammenbringen können. Kein Problem also zu sehen, ob die Farbe des Tops oder die Form der Sonnenbrille passt. Sogar Möbel können virtuell im Raum platziert werden.
Live Shopping
Live-Videos werden immer beliebter. Das sollst du jetzt auch für den Verkauf nutzen können. Vor Start des Videos kannst du die Produkte verlinken, die du vorstellen möchtest. Während des Videos werden diese dann am unteren Rand angezeigt. Deine Zuschauer können dann unkompliziert weitere Informationen zum Artikel erhalten oder ihn sofort kaufen.
Auf der englischsprachigen Facebook-Seite kannst du dir ansehen, wie dein Shop aussehen könnte.
Was bedeutet das für andere Shopping-Plattformen?
Facebook Shopping bringt die E-Commerce-Welt ins Schwitzen: Als größtes Soziales Netzwerk mit über 2,6 Milliarden Nutzern (Stand: April 2020 laut Statista), verfügt es über eine riesige Reichweite.
Sogar für die großen Handelsplattformen kann Facebook Shopping so zu einem ernstzunehmenden Konkurrenten werden. Vor allem, weil das Netzwerk viele praktische Funktionen miteinander verbindet: Social Media, Werbung, Shopping – im Prinzip muss der Nutzer das geschlossene System gar nicht mehr verlassen.
Mark Zuckerberg kündigte aber auch Kooperationslösungen mit Shopsystemen an – darunter bisher zum Beispiel Shopify und WooCommerce.
Wie das neue System sich entwickelt und wie es sich auf Online-Shops und Marktplätze auswirkt, wird sich wohl bald zeigen.
Bei der Entwicklung von Shopware 6 wurde der vermehrte Vertrieb über Soziale Netzwerke bedacht: Social Shopping ist ein spezielles Plugin, mit dem du deine Shopware-Daten in deinen Facebook-Verkaufskanal exportieren kannst.
Wenn du einen Account der Shopware Professional Edition hast, kannst du das Plugin in der Pluginverwaltung herunterladen.